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Zeit und Geschichte

Vor lauter Lügen verschwindet die Wahrheit

Ruprecht Polenz
MdB a.D.
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Ruprecht PolenzDonnerstag, 05.01.2023

Die Washington Post hatte sich die Mühe gemacht, überprüft und gezählt: Fast 20.000 Mal hat Donald Trump in seiner Amtszeit gelogen. Seine größte Lüge wirkt bis heute nach: In Wirklichkeit habe er die Wahl gewonnen.

Auch Putin lügt. Er behauptet, das ukrainische Volk gebe es nicht; die Ukraine sei kein Staat. Auf diese Lüge ist sein Krieg gebaut.

Timothy Snyder analysiert, warum diese Lügen geglaubt werden und wie ein ständiges Gespinst kleiner Lügen den Eindruck entstehen lässt, es gebe gar keine Wahrheit:

“In Trump's world, there is no true and false, there is only a kind of Darwinistic competition of belief.”

Putin verbietet unter Strafandrohung, den Krieg auch Krieg zu nennen.

Die Gehirnwäsche durch Lügen der Staatsspitze hat verheerende Folgen. In den USA glaubt weiter ein Viertel der republikanischen Wählerinnen und Wähler, Biden habe “die Wahl gestohlen” und sei ein illegitimer Präsident. In Russland funktioniert die Täter-Opfer-Umkehr. In Wirklichkeit sei Russland angegriffen worden und befinde sich in einem Überlebenskampf gegen den Westen.

“What follows from this, as students of democracy have argued since ancient times, is that the truth matters, and that truth needs defenses. Part of that defense is ethical. People have to care about it as a moral value. Democracy can only exist on the basis of such a moral commitment.”  

Vor lauter Lügen verschwindet die Wahrheit

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