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hat Literatur und Performance Studies studiert, als freier Korrespondent in New York und als Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften gearbeitet. Seine Texte erscheinen in einer Reihe von Zeitungen und Magazinen, unter anderem in der ZEIT, der Weltkunst, DU, Mousse und im Philosophiemagazin. Er ist Autor der Biographie "Susan Sontag. Geist und Glamour" (Aufbau / Northwestern University Press) sowie der Essaybände "Nüchtern. Über das Trinken und das Glück" und "Zuhause. Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen" (Hanser Berlin). Er lebt in Berlin.
Ich möchten diesen Text von Hanno Rauterberg empfehlen, weil er so gekonnt kluge Fragen aufwirft und die ideologischen Klippen, die sich bei solchen Fragen für gewöhnlich auftun, umschifft. Im Metropolitan Museum von New York hängt die "Träumende Thérèse" von Balthus, eines von vielen offen sexistischen Gemälden der Kunstgeschichte, das zudem noch ein junges Mädchen als ein Sexobjekt stilisiert. Eine schneeballartig wachsende Petition verlangt, dass dieses Bild abgehängt wird. Soll das Museum das tun? Anders als die Thea Dorns dieses Landes schreit Rautenberg nicht reflexartig "Zensur!", sondern weist darauf hin, dass die neue Aufmerksamkeit, die der Malerei durch die #metoo-Bewegung zukommt, etwas Gutes ist. Die Kunstgeschichte ist voll mit Bildern, die Männer als Genies feiern und die Unterwerfung von Frauen ästhetisieren. Jahrhundertelang hat die Malerei den Blick lüsterner Männer gefeiert und dabei geholfen, Misogynie tief in unsere Kultur einzugraben. Museen haben diese Fragen bisher ignoriert. Rauterberg weist aber auch darauf hin, dass es hier dennoch auch um Fragen der Kunstfreiheit geht, die es zu bewahren gelte. Puritanischen Furor gebe es, solange es die Kunst gibt, so der Autor, doch kam dieser bisher so gut wie nie von den progressiven Stimmen der Gesellschaft. Rauterberg schließt seine Überlegungen mit einer Analyse unserer neuen Beziehung zu Kunst und zu Museen, in der sich zwei unverträgliche Bildkulturen – Kunstgeschichte und Handykamera – treffen. Dass wir heute anders ins Museum gehen, hat wenig positiven Folgen für den Schutzraum, den das Museum einmal darstellen sollte. Nicht zuletzt dieser kluge Ausblick macht den Text sehr lesenswert.
Quelle: Hanno Rauterberg Bild: Fondation Pierre ... zeit.de
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Schöner Text. Nur zwei Dingen würde ich widersprechen Erstens: Rauterberg ist schon einer, der "Zensur" schreit. Und zweitens: Museen haben diese Fragen bisher nicht ignoriert. Seitdem ich in Museen gehe, gibt es dort auch kritische Auseinandersetzungen
mit (lüsternden) Künstlern. Das geschieht sicherlich zu selten und oft nicht kritisch genug, aber es gibt auch genügend Kuratoren, bei denen Rauterberg mit seinen Forderungen offene Türen einrennt.