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Fundstücke

Die schwierige Suche nach einer Therapie für Long Covid

Silke Jäger
Freie Medizinjournalistin

Ich lebe in Marburg und schreibe über Gesundheit und Gesundheitspolitik.

Zum Kurator'innen-Profil
Silke JägerDienstag, 11.10.2022

Covid-Verläufe können sehr verschieden sein – ein Grund, warum es innerhalb der Gesellschaft so unterschiedliche Einschätzungen dazu gibt, wie ernsthaft man sich um einen Schutz vor Infektionen bemühen sollte. Viele, die jung sind und keine Vorerkrankungen haben, sind seit Omikron und Impfungen nur noch wenig besorgt, Covid könnte ihnen ernsthaft schaden. Dabei macht es nach wie vor Sinn, Infektionen zu vermeiden. Denn für Long Covid gibt es zurzeit keine wirksame Therapie.

Was das Risiko für lang anhaltende Covid-Symptome erhöht, ist ebenfalls nicht bekannt. Die Krankheit gibt insgesamt viele Rätsel auf. Inzwischen gibt es zwar vier Hypothesen zu den Ursachen des chronischen Verlaufs, aber keine die Theorien stützenden Belege. Und auch bei den Therapieansätzen tut sich die Wissenschaft schwer.

Dieser Text fasst den Stand der Forschung gut zusammen und auch die Bemühungen, dem Syndrom eine wirksame Behandlung entgegenzusetzen. Das alles gestaltet sich schwierig. Das liegt nicht nur an der Rätselhaftigkeit des Syndroms selbst, sondern auch daran, dass die Erforschung und Behandlung ein koordiniertes Vorgehen nötig macht. 

Um mehr über die Ursachen und Therapieoptionen von Long Covid herauszufinden, bräuchte es detaillierte Analysen von speziellen Markern, die mit der Krankheit in Verbindung stehen, wie zum Beispiel Autoantikörper, sagt die Immunologin Akiko Iwasaki von der Yale University in New Haven in Connecticut. Diese Studien seien nicht nur eine Gelegenheit, ein Heilmittel zu finden, sondern auch dafür, mehr über die Krankheit zu erfahren. Dafür müsste man jedoch groß angelegte, gut konzipierte Untersuchungen durchführen, fügt die Wissenschaftlerin hinzu. Als einzelner Forscher sei das allerdings schwierig zu organisieren. Dafür brauche es ein koordiniertes Vorgehen.

Dazu braucht es aber nicht nur interdisziplinäre Koordination, sondern auch die Zusammenarbeit von Politik, Industrie und Wissenschaft. Dafür fehlt es jedoch an Strukturen. Und möglicherweise sogar am Willen, wie der Immunologe Danny Altmann vermutet.

Und so experimentieren Patient:innen und Ärzt:innen im Moment mit unterschiedlichen Ansätzen, auch auf die Gefahr hin, dass die Behandlung am Ende mehr schaden als nutzen könnte.
Die schwierige Suche nach einer Therapie für Long Covid

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Kommentare 3
  1. Silke Jäger
    Silke Jäger · vor 2 Jahren

    Weil es gut dazu passt: Die Bundesärztekammer hat gestern dazu eine Stellungnahme veröffentlicht, in der sie intensivere Erforschung und bessere Versorgung für Long-Covid-Betroffene fordert https://www.bundesaerz...

    1. Uwe Schuran
      Uwe Schuran · vor 2 Jahren

      Weil es nicht gut dazu passt: Der furchtbare Shitstorm den sich Margarete Stokowski ausgesetzt sieht nach der PK mit Lauterbach. U.a. weil sie es wagt sich die Fingernägel zu lackieren! Wir Erkrankten sollen schön im Bett bleiben und Wachkoma vortäuschen und bloß nicht am Leben teilnehmen. Ich bin selber betroffen und sehe mich seit Monaten solchen Anfeindungen und Unterstellungen ausgesetzt.

    2. Silke Jäger
      Silke Jäger · vor 2 Jahren · bearbeitet vor 2 Jahren

      @Uwe Schuran Wenn ich deinen Kommentar lese, macht mich das wütend, obwohl ich Shitsorms sowieso für dumm halte. Aber dieser Shitstorm ist besonders dumm. Corona als Thema ist inzwischen in sozialen Netzwerken nicht mehr ordentlich zu besprechen. Ich ziehe meinen Hut vor allen, die das trotzdem immer wieder tun und sich auch persönlich zeigen. Gerade in so einer Situation.

      Kurz nachdem ich den piq schrieb, hat auch die WHO angemahnt, dass Europa mehr tun muss, um die Langzeitfolgen von Covid zu mildern. Zusammen mit der PK und der Stellungnahme der baek waren das immerhin mal ein paar laute Statements. Aber dabei darfs natürlich nicht bleiben. (Das habe ich übrigens schon im Juni 2020 gesagt https://krautreporter....).

      Ich wünsche dir alles Gute und dass die Hilfe endlich mehr in Gang kommt.

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