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Kurator'in für: Klima und Wandel Fundstücke
Ole hat für die Bertelsmann Stiftung die internationale Blogger-Plattform Futurechallenges.org aufgebaut und beschäftigt sich dort nun mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er ist Co-Founder der Menschenrechtsplattform www.futurechallenges.org und befasst sich mit der Fragen der Globalisierung, der Zukunft der Arbeit und mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er schreibt auch auf www.netzpiloten.de, ist u.a. als selbständiger Berater zu digitalen Trends tätig und ist im Beirat des Colab_Digital aktiv. Alle hier geposteten Texte geben ausschließlich seine private Meinung wieder.
In diesem spannenden und lesenswerten Brandeins-Interview mit dem Soziologie-Professor Stefan Kühl von der Universität Bielefeld geht es um das Phänomen, dass Professionalität im Job nach wie vor mit einer Entpersönlichung des Beschäftigten gleichgesetzt wird. Emotionen positiver wie negativer Art, die über ein übliches Maß hinausgehen, werden als Bedrohung des “Systems” betrachtet und nach Möglichkeit als Problem ausgegliedert. Mit dem Übergang von den rein funktional aufgestellten Großunternehmen des Industriezeitalters zu Unternehmen mit flachen Hierarchien wird jedoch der menschliche Umfeld-Aspekt der Beschäftigten mehr in den Blick genommen. Dies kann, so Kühl, zu einer Überforderung sowohl des Unternehmens als auch des Menschen führen.
Den damit einhergehenden Trend, psychodynamische Prozesse in Unternehmen zu analysieren und damit den Menschen in seiner Einbindung in das System zu betrachten, sieht er aus diesem Grunde kritisch, weil dies die Schutzfunktion der Formalisierung verletzt. Stattdessen sieht er weiterhin in der Kommunikation in der Teeküche (statt auf einer Konferenz) einen guten Ansatz, sowohl das Unternehmen als auch den Menschen zu schützen. Schließlich geht er sogar soweit, dass er Unternehmen, die den Menschen in seiner Ganzheit sehen wollen, tendenziell als “gierige” Unternehmen ansieht, deren Funktionsprinzipien man normalerweise nur bei “Sekten, Guerilla-Verbänden, Jesuiten oder leninistischen Kader-Parteien” findet.
“Die Entgrenzung zwischen Person und Organisation war (in der Bhagwan-Bewegung) Programm. Das ist nicht weit entfernt von dem, was sich heute einige New-Work-Organisationen vorstellen.”
Ich halte diese Gleichsetzung, die zum Nachdenken anregen soll, für arg zugespitzt und befürchte, dass sie nur Wasser auf die Mühlen der Management-Traditionalisten sein wird. Zudem vergisst sie, dass die zunehmende Wahrnehmung der Entfremdung von Menschen in Großunternehmen und deren Suche nach Sinn empirisch evident ist. Was meint ihr?
Quelle: Peter Laudenbach Bild: Sigrid Reinichs brandeins.de
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Hallo Ole,
ich habe den Artikel auch als besonders interessant wahrgenommen. Aus meiner Sicht zeigt er, wie verschieden der "Containerbegriff" New Work interpretierbar ist. Stefan Kühl sortiert New Work (passend zum brand eins-Schwerpunkt) in die Schublade "Happy working people"/"Starting with why"/"Unternehmen als Ersatzfamilie" ein. Erstgenannter Slogan war ja für einige Jahre auch der Wahlspruch des Netzwerks intrinsify. Nicht aus Zufall entschied man sich dort schon relativ früh gegen einen Community-Kuschelkurs hin zur klaren Nutzen- und Wirksamkeits-Orientierung für die Mitglieder.
Die Problematik des Artikels ist nicht der pointierte Umgang mit der Vereinnahmung von Menschen durch Unternehmen, sondern dass diese Übergriffigkeit nun als zentrales Ziel der New Work-Bewegung schubladisiert wird. Doch New Work ist längst "Newworkismus", Mainstream und nicht mehr in einer einzigen Schublade zu fassen.
Und trotz dieser eindimensionalen Sicht ist es gut, wenn solches Hinterfragen der (teilweise sozialromantischen) New Work-Seligkeit inkl. unreflektiertem, Frithjof-Bergmann-Zujubeln (hier fühlte ich mich teilweise an Sekten erinnert...) uns die Gelegenheit gibt, unsere Argumente gegenüber der traditionell-hierarchischen Lähm-Schicht zu schärfen. Es kommt eben ab einem gewissen Reifegrad von Denkangeboten auf die Differenzierung an.
Gerade Diskussionen mit Nicht-Szene-Vertreter*innen wie Stefan Kühl würde ich gern bei den (Un-)Konferenzen und Festivals rund um das Thema "Zukunft der Arbeit / Neue Wirtschaft" mehr erleben.
Danke für das Aufgreifen hier - ich freue mich auf weitere Impulse.
FSt
Florian Städtler
Ich habe zufälligerweise diesen Artikel mit dem Tenor Trennung Beruflich-Unpersönlich und PrivatSphäre am gleichen Tag gelesen wie einen Artikel der gegensätzlich gerade die Einbeziehung der Emotionen positiv sieht (wenn hier auch der Fokus auf der Abkehr vom rationalistisch verstandenen planungsdogma lag).
Nun kann ich für mich das Resümee ziehen: Trennung Beruf und Privat hat ihre guten Seiten und den Arbeitnehmer als ganzen menschen zu sehen, auch :-).
letzteres darf nicht zur Vereinnahmung führen und ersteres nicht dazu den Arbeitnehmer nur als Humankapital, nur als Rädchen im Getriebe zu nehmen.