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Medien und Gesellschaft

Wie das niederländische Online-Magazin „De Correspondent" in die USA expandieren will

Alexander von Streit
Digitale Schreibmaschine mit anarchistischem Ansatz und bürgerlicher Lebensform
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Alexander von StreitDienstag, 28.03.2017

„De Correspondent" ist eine Erfolgsgeschichte: Das niederländische Online-Magazin startete 2013 nach einem Crowdfunding, in dem die Gründer über eine Million Euro einsammelten.* Heute hat das unabhängige Medium nach eigenen Angaben 56.000 Mitglieder, die 60 Euro im Jahr zahlen, demnach also einen Umsatz von über 3 Millionen Euro. Nun soll „De Correspondent" eine internationale Marke werden, die Macher wollen eine US-Version starten.

Ken Doctor beschreibt beim Nieman Lab, wie das gehen soll: Gefördert durch die Knight Foundation wird der US-Medienwissenschaftler Jay Rosen von der NYU in New York mit den Correspondent-Gründern die Chancen und Ausrichtung der Marke auf dem US-Markt erforschen. (Seine Thesen dazu hat Rosen in einem weiteren Text beim Nieman Lab veröffentlicht.) Ken Doctor analysiert schon einmal in seinem Beitrag, was aktuell den Charakter von „De Correspondent" ausmacht – und wo die Tücken im amerikanischen Markt liegen. Wie realistisch ist die Expansion des Indie-Mediums also?

Doctor nennt drei Gründe, warum das funktionieren könnte: 

  • Im Trump-Zeitalter erleben Medien in der USA gerade eine Renaissance
  • Ein Team aus spannenden Autoren mit eigener Community kann ein Vorteil sein
  • Die sehr enge Journalist/Leser-Beziehung, die „De Correspondent" pflegt, ist ein Unterscheidungsmerkmal zu den bestehenden Qualitätsmedien

Allerdings sieht er auch drei Gründe, die dagegen sprechen:

  • „De Correspondent" ist in den Niederlanden entstanden – und die Medienlandschaft in den USA komplett anders.
  • Ein US-Team mit 20 Mitarbeitern wäre zu klein, um deutliche Akzente gegen  „New York Times" oder „Washington Post" zu setzen.
  • Die Inhalte sind im Medienkonsum eher ergänzend. Daher könnte es schwer werden, schnell signifikante Abonnentenzahlen zu erreichen

*Das erfolgreiche Crowdfunding von „De Correspondent" hatte damals mich, Sebastian Esser und Philipp Schwörbel dazu ermutigt, einen ähnlichen Weg in Deutschland zu gehen und das unabhängige Online-Magazin Krautreporter zu gründen.

Wie das niederländische Online-Magazin „De Correspondent" in die USA expandieren will

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