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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Der Frosch Pepe weht die Flagge von Kekistan auf dem Capitol Hill in Washington D.C. und ein Mann mit Wikinger/Neo-Nazi-Tattoos und Büffel-Mütze hängt lässig in der gestürmten Senatskammer ab. Wäre das gewaltsame Eindringen von Trump-Anhängern, Verschwörungsideologen und Hobbymilizen in das US-Kapitol am 6. Januar 2021 nicht eine so große Demütigung für die Demokratie, wären keine Menschen dabei gestorben, man könnte fast drüber lachen.
Und tatsächlich kursieren schon zahlreiche Witze über die dramatischen Ereignisse in den USA – insbesondere mit dem bekannten QAnon-Anhänger Jake Angeli und seiner Meme-tauglichen Büffel-Mütze in der Hauptrolle. Andere Beobachter weisen hingegen darauf hin, dass das Ganze zu verhindern gewesen wäre, hätte man nur die offen im Netz kommunizierten und unmissverständlichen Pläne der oft eindeutig rechtsextremen Akteure trotz ihrer sicherlich albernen Sonderbarkeiten ernst genommen.
»The Joke’s on Us« – der Witz geht auf unsere Kosten – ist ein Artikel überschrieben, den die Journalistin Helen Lewis bereits einen Monat vor der im November 2020 abgehaltenen US-Wahl im Atlantic veröffentlicht hat. Mit der bitteren Pointe vom 6. Januar ist er nun noch aktueller geworden. Lewis beschreibt, wie sich das Internet spätestens seit den 2010er-Jahren zunehmend in einen Ort verwandelt hat, an dem zynische Memes sowie vermeintlich ironische Grenzverletzungen zur akzeptierten Normalität geworden sind und sich moderne Extremisten mit doppelbödiger Ironie mühelos vor ernsthaften Konsequenzen schützen können.
Modern extremism often comes with elements of silliness and ridiculousness. Look at the »boogaloo« movement, a militia named after the obscure ’80s film Breakin’ 2: Electric Boogaloo, whose followers expect a second civil war in the United States. They are preparing for that eventuality by attending anti-lockdown protests and gun-rights rallies in jaunty Hawaiian shirts under stab vests, carrying assault weapons. Look at the extraordinary set of beliefs held by QAnon conspiracists, about sex-trafficking satanists operating in family restaurants. Look at Pepe the cartoon frog, a symbol that white supremacists co-opted from its creator, who once shamefacedly explained that it was so named because it sounded like pee-pee.
Lewis geht es dabei nicht primär um die moralischen Implikationen von Humor oder die Frage, worüber man lachen darf und worüber nicht. Vielmehr geht es ihr darum, welche Funktion entgrenzter Humor und Dauer-Ironie in der Öffentlichkeitsarbeit von Faschisten einnimmt – von den Nationalsozialisten kurz vor der Machtübernahme, über den Ku-Klux-Klan, bis hin zu modernen Troll-Neo-Nazis auf Imageboards wie 4chan und 8chan. Lächerlichkeit bietet stets Verantwortungsabwehr, Selbstverharmlosung und Schutz vor ernsthafter Betrachtung. Die Büffel-Mütze ist erfolgreiche Ablenkung vom Wesentlichen.
In other words, don’t be distracted by the silly cartoon frog that extremists have appropriated; worry about the existence of so many extremists posting Pepe memes. Don’t look at the gaudy aloha shirts the militiamen are wearing; look at the serious weapons they’re carrying. Don’t focus on the fact that QAnon asks supporters to believe that Donald Trump is our only defense against cannibalistic satanists; focus on how they will react if he loses in November.
Quelle: Helen Lewis Bild: The Atlantic EN www.theatlantic.com
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"Funktion entgrenzter Humor und Dauer-Ironie in der Öffentlichkeitsarbeit von Faschisten" - sehr interessant. Und ja: eines der HauptArgumente von den Vertretern extremer Positionen (neben angeblicher Missverständnisse): war doch nur ein Scherz! Verstehst du keine Ironie? Satire darf alles!
und hier überschneidet sich der Diskurs über die 'Verschiebung des Sagbaren', die wir spätestens seit 2015 konstatieren und eben die gerade auch 2020 für Deutschland entfachte Debatte über cancel culture etc.