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Zeit und Geschichte

100 Jahre Frauenwahlrecht: "Ich erteile das Wort der Frau Abgeordneten Juchacz."

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
Zum Kurator'innen-Profil
Dirk LiesemerMontag, 12.11.2018

Bis auf Rosa Luxemburg und vielleicht Clara Zetkin sind ihre Namen noch immer kaum geläufig: Wer kennt schon Louise Otto-Peters, Minna Cauer, Helene Lange oder Anita Augspurg? Dieser Text erzählt, wie viele Jahrzehnte es dauerte, bis in Deutschland endlich das Frauenwahlrecht durchgesetzt wurde. Frauen erhielten dieses Recht am 12. November 1918 nicht nur, weil sie es sich im Kriege verdient hatten, wie es damals oft hieß, sondern weil sich in der Kriegszeit ein kultureller und politischer Wandel vollzogen hatte. "Politik blieb immer weniger auf Krieg und Diplomatie beschränkt", wird Mitpiqerin Hedwig Richter zitiert. Frauen hätten nunmehr hinter entscheidenden Prozessen gestanden und seien dabei zugleich Objekte von Entscheidungen gewesen, etwa beim Kampf gegen Gewalt und Alkoholismus. Es ist schließlich, im Februar 1919, die Sozialdemokratin Marie Juchacz, die in der Weimarer Nationalversammlung als erste Frau eine Rede hält und dabei für - wie es im Protokoll heißt - "Heiterkeit" sorgt. Lesenswert ist dieser Text nicht zuletzt, weil der große Bogen bis ins Heute gespannt wird und europaweite Entwicklungen nachgezeichnet werden, die oft erst noch später eingesetzt haben.

100 Jahre Frauenwahlrecht: "Ich erteile das Wort der Frau Abgeordneten Juchacz."

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Kommentare 2
  1. Matthis Pechtold
    Matthis Pechtold · vor 6 Jahren

    "Frauen erhielten dieses Recht am 12. November 1918 nicht nur, weil sie es sich im Kriege verdient hatten [...]", eine etwas unglückliche Formulierung, wie ich finde. Es wird nicht deutlich, dass mit der Aussage die Perspektive von damals beteiligten Männern eingenommen wird. Höchstens diese hätten für die Gleichstellung noch eine "Vorleistung" von Frauen eingefordert.

    1. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor 6 Jahren

      Stimmt - habe ich jetzt präzisiert.

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