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Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Bis auf Rosa Luxemburg und vielleicht Clara Zetkin sind ihre Namen noch immer kaum geläufig: Wer kennt schon Louise Otto-Peters, Minna Cauer, Helene Lange oder Anita Augspurg? Dieser Text erzählt, wie viele Jahrzehnte es dauerte, bis in Deutschland endlich das Frauenwahlrecht durchgesetzt wurde. Frauen erhielten dieses Recht am 12. November 1918 nicht nur, weil sie es sich im Kriege verdient hatten, wie es damals oft hieß, sondern weil sich in der Kriegszeit ein kultureller und politischer Wandel vollzogen hatte. "Politik blieb immer weniger auf Krieg und Diplomatie beschränkt", wird Mitpiqerin Hedwig Richter zitiert. Frauen hätten nunmehr hinter entscheidenden Prozessen gestanden und seien dabei zugleich Objekte von Entscheidungen gewesen, etwa beim Kampf gegen Gewalt und Alkoholismus. Es ist schließlich, im Februar 1919, die Sozialdemokratin Marie Juchacz, die in der Weimarer Nationalversammlung als erste Frau eine Rede hält und dabei für - wie es im Protokoll heißt - "Heiterkeit" sorgt. Lesenswert ist dieser Text nicht zuletzt, weil der große Bogen bis ins Heute gespannt wird und europaweite Entwicklungen nachgezeichnet werden, die oft erst noch später eingesetzt haben.
Quelle: Jana Anzlinger, Katharina Brunner, Benjamin Reibert sueddeutsche.de
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"Frauen erhielten dieses Recht am 12. November 1918 nicht nur, weil sie es sich im Kriege verdient hatten [...]", eine etwas unglückliche Formulierung, wie ich finde. Es wird nicht deutlich, dass mit der Aussage die Perspektive von damals beteiligten Männern eingenommen wird. Höchstens diese hätten für die Gleichstellung noch eine "Vorleistung" von Frauen eingefordert.