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Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Im vergangenen September ließ CNN eine Umfrage in sieben europäischen Ländern durchführen - jeweils mehr als 1.000 Menschen wurden dabei in Großbritannien, Frankreich, Schweden, Deutschland, Polen, Ungarn und Österreich interviewt. Die Ergebnisse sind nicht allzu überraschend, aber erschreckend - und auch erstaunlich - bleiben sie gleichwohl: Rund ein Drittel gab an, allenfalls geringe Kenntnisse über den Mord der Nationalsozialisten an den sechs Millionen Juden zu haben. Besonders gewaltig ist die Ahnungslosigkeit in Frankreich: Dort hat jeder Fünfte zwischen 18 und 34 Jahren noch nie vom Holocaust gehört, wobei das Land damals teilweise freiwillig bei den Judendeportationen mithalf. Die Umfrage bestätigt auch, was man ahnen konnte, dass Vorurteile vor allem in Ungarn grassieren. Insgesamt - also in allen sieben europäischen Ländern zusammen - erklärt eine klare Mehrheit von zwei Dritteln, dass die Erinnerung an den Holocaust hilfreich sei, um ein derartiges Verbrechen künftig zu verhindern. Letzteres sollte allerdings keineswegs beruhigen. Die Überschrift von CNN trifft es: Ein Schatten liegt auf Europa.
Quelle: Richard Allen Greene Bild: CNN edition.cnn.com
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