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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Am 1. Dezember 1918 wurde das erste Jugoslawien gegründet, es entstand in den Ruinen von Weltkrieg I wie das zweite aus denen von Weltkrieg II erwuchs. Letztes ist verbunden mit der widersprüchlichen Jahrhundertgestalt Tito, der 1948 mit Stalin brach.
Eine Verbindung beider Staaten ist Ivo Andrić, der einzige Nobelpreisträger der Region, der in diesem Beitrag gut vorgestellt wird.
Andrić war ein hoher Beamter des königlichen Regimes, des Regimes, das Tito als Rebell stürzen wollte. Aber es gibt etwas, was Andrić außerordentlich kompatibel machte mit dem neuen Tito-Regime. Das war die Frage Jugoslawiens. Ihn interessierte der Fortbestand Jugoslawiens. Das war dieses sehr starke Verbindungselement. Und Titos Leute haben sofort begriffen, dass Andrić als großer Schriftsteller in dieser Hinsicht für sie sehr wichtig war.
Lange galt Jugoslawien als das Land, das zeigt, dass der Sozialismus doch funktioniert. Es ist beeindruckend, wer alles dorthin reist: von Norman Birnbaum bis Ernst Bloch, von Erich Fromm bis Herbert Marcuse entsteht ein who is who der – in der Diktion der Zeit – engagierten Intellektuellen.
In den Zerfalls- und Auflösungskriegen der 90er Jahre zerstob diese Illusion. Es entstanden sieben Nachfolgestaaten und bis heute wissen die zentralen Länder Europas nicht, was sie mit diesem Patchwork anfangen sollen. So gedenkt man Jugoslawien heute wenig, in dem sich Elend und Glanz des Jahrhunderts der Extreme beispielhaft spiegeln.
Der aktuelle NZZ-Artikel ist als geschichtlicher Überblick recht gut, aber nur ältere Texte wie die von Andrić zeigen die brennende Aktualität. So publizierte Norbert Mappes-Niedick 2005 ein Buch, in dem er zeigt, dass wir heute vor den gleichen Fragen stehen, an deren Antworten Jugoslawien scheiterte:
Wie organisiert man eine Föderation? Wie muss ein Staat aussehen, dessen Bürger sich vielen Nationen zugehörig fühlen? ... Die Europäische Union ist viel zu hochmütig, um zu begreifen, wie jugoslawisch ihre Probleme sind.
Quelle: Nada Boskovska Bild: Topfoto nzz.ch
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