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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Es ist ein heikles Ding. Normalerweise bekommen Parteien, die zweimal in den Bundestag in Fraktionsstärke einziehen, Millionen Steuergelder für eine parteinahe Stiftung, die vorrangig für politische Bildung ausgegeben werden sollen.
Mit der AfD könnte dieser Geldstrom erstmals für eine rechtsextreme Partei fließen.
Was bedeutet das?
Was tun?
Diesen Fragen stellt sich Jan Böhmermann in einem langen Abschnitt seiner neuen Ausgabe vom ZDF Magazin Royale. Dabei wird satirisch überhöht, aber nicht geblödelt.
Viele der grellen Aussagen der Sendung sind Zitate.
Wie ernst die Lage ist, zeigt auch eine Studie der Otto Brenner Stiftung, die Arne Semsrott und Matthias Jakubowski verfassten.
In der Zusammenfassung heißt es:
Die Arbeit parteinaher Stiftungen in Deutschland wird gegenwärtig mit 660 Millionen Euro jährlich gefördert – Geld, das ihnen größtenteils aus dem Bundeshaushalt für ihre zahlreichen Tätigkeiten zur Verfügung gestellt wird. Sie erhalten vom Staat insgesamt mehr als dreimal so viel Geld wie die ihnen nahestehenden Parteien. Das Verfahren zur Finanzierung ist bisher äußerst intransparent und informell. Es kann von der Öffentlichkeit kaum nachvollzogen und kontrolliert werden.
Ein eigenes Stiftungsfinanzierungsgesetz, das die Vergabe der finanziellen Mittel öffentlich nachvollziehbar machen könnte, existiert nicht. Dies könnte dazu führen, dass mit der Gründung der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung (DES) nach der Bundestagswahl 2021 erstmals eine Stiftung gefördert wird, die dem extrem rechten Parteienspektrum nahe steht.
Unsere Studie zeigt, dass die DES ein zentraler Baustein für Versuche der Neuen Rechten ist, in Deutschland Hegemonie im vorpolitischen Raum zu erlangen.
...
Mit einer staatlichen Förderung in Millionenhöhe könnte die DES dauerhafte Strukturen schaffen, um derart menschenfeindliche Positionen der Neuen Rechten in der Gesellschaft stärker zu verankern.
Um zu verhindern, dass die DES staatlich gefördert wird, muss zum einen eine gesetzliche Grundlage für die Voraussetzungen sowie einen transparenten Prozess zur Stiftungsfinanzierung geschaffen werden. Zum anderen muss die Arbeit der Stiftung überprüft und dann im Lichte der Erkenntnisse entschieden werden, ob der DES der Status als gemeinnützige Organisation aberkannt werden sollte.
Hier findet man die gesamte Studie, die die Gefahren einer AfD-nahen Stiftung aufzeigt.
Kurzum, es geht nicht nur darum, der Desiderius-Erasmus-Stiftung die Gelder zu verweigern, sondern die Stiftungsfinanzierung insgesamt neu zu gestalten.
Vieles deutet auf einen politischen Kampf hin, der mehr als ein Scharmützel ist.
Quelle: Jan Böhmermann, Arne Semsrott, Matthias Jakubowski Bild: ZDF www.zdf.de
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Das mit diesen parteinahen Stiftungen ist seltsam genug. Dass diese auch noch Millionen Steuergelder erhalten, eigentlich ein Skandal.
klar können Institutionen gefördert werden - aber nur weil eine Partei Stimmen erhalten hat? (Und da müssen etwa Extremismus-Bekämpfer jährlich um Fördermittel kämpfen!)
Jetzt rächt sich diese Lasche intransparente Methode für "Parteienfinanzierung". ..
Dazu sei angemerkt:
1. Wenn eine Otto-Brenner-Stiftung, die selbst als gewerkschaftsnah und somit klar politisch positioniert gilt, einen Mitbewerber mit Totschlagvokabeln wie "menschenfeindlich" oder "undemokratisch" angeht, dann ist das ein alles andere als demokratisches Vorgehen. Dasselbe gilt für die selbsternannten Demokratiewächter des gebührenfinanzierten Rundfunks. Meines Wissens sind bisher keine Aktivitäten der DES bekannt, die nicht durch die Grundfreiheiten des GG gedeckt wären.
2. Ich erinnere mich, dass die Rosa-Luxemburg-Stiftung der LINKEN Informationsreisen nach Venezuela veranstaltet hat, um das dortige autoritäre Regime zu unterstützen und als Modell für Deutschland anzupreisen. An diesen fragwürdigen Aktivitäten hat sich niemand ernsthaft gestört, ebenso wenig wie an der Tatsache, dass sich im Dunstkreis dieser Stiftung linksradikale Verfassungsfeinde austoben.
3. Ein transparentes Stiftungsrecht ist überfällig. Wenn man jetzt die DES zum Anlass nimmt, ein solches zu schaffen, wäre das sicherlich ein Fortschritt. Es darf nur nicht der Eindruck entstehen, es handle sich um eine Lex DES. Die Rechte, die bestehende Stiftungen bisher jahrelang selbstverständlich in Anspruch genommen haben, gelten auch für die DES.